WDR | |||
Sendung
vom 17. März 2003
Was ist dran am ... Glücksbringer Schokolade? |
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Die zart schmelzende Mischung aus Kakao,
Fett und Zucker gilt als Speise der Götter. Obwohl jeder Deutsche fast
8 Kilogramm im Jahr verspeist, haben die meisten das Gefühl, von einer
verbotenen Frucht zu naschen, wenn sie sich ein Stück braune Sünde
gönnen.
Denn ihr Ruf als Lebensmittel ist noch immer denkbar schlecht: Sie macht dick, lässt Pickel sprießen, schädigt die Zähne und abhängig wird man zu schlechter Letzt dann auch von ihr. Aber stimmt das überhaupt? Zugegeben Schokolade enthält recht viele Kalorien: 550 Kilokalorien pro 100 Gramm Schokolade entsprechen etwa einem Viertel bis einem Fünftel des täglichen Kalorienbedarfs. Doch neben den Kalorien steckt erstaunlich viel Gutes im knackigen Schmelz. So enthält Schokolade die wichtigsten Vorläufersubstanzen des
so genannten Glückshormons Serotonin. Aus Tryptophan,
einer Aminosäure, und Zucker kann der Körper das Stimmung hebende
Hormon bilden. Vielleicht brauchen wir Schokolade deshalb
in den Sonnenlicht armen, depressiv stimmenden Wintermonaten um so mehr.
Für eine regelrechte antidepressive Wirkung der Schokolade reicht
jedoch die Tryptophanmenge in der Schokolade sicher nicht aus. Eine zunächst paradox klingende Nachricht kam vor einigen Jahren
aus Japan: Schokolade beziehungsweise Kakao enthält Stoffe, die die
Zähne vor dem Angriff Karies auslösender Bakterien schützen.
Der Haken: Die Nachteile des Zuckers als Hauptnahrungsquelle der Bakterien
überwiegen die Vorteile in herkömmlicher Schokolade. Denn echten
Zahnschutz bietet nur die pure und eher unleckere Kakaobohne. Unser Gesundheitstipp: Augen schließen und zwei bis vier Riegel gute dunkle zart schmelzende Schokolade genüsslich auf der Zunge zergehen lassen ... Anmerkung der SAPS Die
empfohlene tägliche Menge gilt für Normalgewichtige. Falls Sie
aufs Gewicht achten müssen: Um ein Kilo Fett zu verlieren, müssen
Sie 7000 kcal einsparen. Das entspricht ca. 13 Tafeln Milchschokolade
à 100g. Wer gewohnt ist, monatlich eine Tafel Milchschokolade zu
verspeisen und künftig darauf verzichtet, nimmt - rein rechnerisch
- in 13 Monaten ein Kilo ab. |
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